Die neue Webseite ist online,
endlich und jetzt?

Es ist ein großer Schritt für ein Unternehmen eine neue Webseite zu erstellen.

Meist wird damit nicht nur die Online-Präsenz auf den aktuellsten Stand gebracht, sondern vorab an der Eigenwahrnehmung gefeilt (corporate identity) bzw. oftmals auch der optische Auftritt nach außen (corporate design) neu ausgerichtet bzw. überarbeitet. Es gibt auch Anstoß, die eigenen Zielgruppen, die Unternehmensschwerpunkte, das Leistungsportfolio bzw. Produktlinien zu überdenken.

Ist die neue Webseite dann endlich online ist die Freude groß – nicht nur, weil die neue Webpräsenz nun endlich veröffentlicht ist sondern auch deshalb weil man das interne Projekt nun endlich schließen kann.
Aaaber, eigentlich geht’s jetzt erst richtig los.

Titelbild für Blog: neue Webseite online

Den neuen Marketing-(Vertriebs)kanal nutzen.

Die ersten Wochen nach der Veröffentlichung der Webseite sind für eine fundierte Analyse nicht geeignet. Hier ist erfahrungsgemäß die Neugier von unternehmensnahen Personen groß. Das ist natürlich auch wichtig, verfälscht aber die Ergebnisse, daher wird die erste Analyse der Zugriffszahlen bei uns nach 3 Monaten gesetzt.

Die erste Neugier ist hier befriedigt, und die Zahlen geben eine Auskunft über die Aktivitäten und die Wirkung der Webseite. Daraus lassen sich die nötigen Informationen ziehen, um die bei der Erstellung der Webseite aufgestellten Hypothesen zu überprüfen und für die nächste Analyseperiode anzupassen. Auch die Wirkung der gesetzten Werbemaßnahmen rund um die Webseite kann hier schon gemessen werden.

Die Kernfragen sind dabei

  • Welche Suchbegriffe führen auf die Webseite?
  • Woher und auf welche Seite kommen die User auf die Webseite?
  • Welche Seiten besuchen die User und wie lange verweilen Sie jeweils?
  • Wie sieht der Weg über die Seiten aus (ein Teil der customer journey)?
  • Werden die gewünschten Aktionen ausgeführt (conversions)?

Idealerweise wurde bei der Erstellung der Webseite eine Messung der Nutzerdaten (tracking) eingebunden. Somit können gezielt allgemeine und auch spezifische Ereignisse analysiert werden: der Klick auf einen Button, das Absenden des Kontaktformulars, Runterscrollen bis zu einem bestimmten Bereich, Öffnen eines Tabs usw.

Die gesetzten Ereignisse bzw. Conversions können somit ebenfalls in die Analyse mit einbezogen werden. Somit entsteht ein recht genaues Bild darüber, wie die Webseite auf die Besucher wirkt, welche Aktionen ausgelöst werden und ob sie die gesetzten Ziele so bzw. durch weitere Anpassungen erreichen werden.

Und was macht man jetzt mit den Daten aus der Nutzeranalyse der Webseite?

Bei einer Unternehmenswebseite geht es meist darum, die Webseite als Marketing- und Vertriebskanal (Präsentation der Leistungen/Onlineshop) zu positionieren.  Ziel ist es also, dass der User auf das Produkt/die Leistung aufmerksam wird (z.B. über die Google Suche – Stichwort SEO/SEM) auf der Eintrittsseite (Startseite oder Landingpage) einen ersten Eindruck bekommt. Hier versucht man die Aufmerksamkeit des Users zu wecken (attention). Dieses Ziel kann man über die sogenannte bounce rate messen – wieviele Nutzer schließen die Seite, ohne eine sonstige Aktion durchgeführt zu haben.

Im nächsten Schritt will man mit weiteren, auf das Wesentliche reduzierten Infos, das Interesse wecken (interest). Hat man das geschafft, kann man weiter ins Detail gehen und versuchen, durch gut aufbereiteten Content in Text, Bild, Video usw. das Verlangen zu wecken und ihn so zu einer Aktion (Kontakt, Anmeldung, Kauf) zu animieren.

So weit so gut in der Theorie.

In der Praxis gibt es unzählige Möglichkeiten diesen „optimalen“ Weg (inkl. aller möglichen Abkürzungen und Abzweigungen – Stichworte Verlinkungsstruktur und customer journey) umzusetzen. Bei der Erstellung der Webseite greift man also wenn möglich auf bereits vorhandenen Daten (von einer vorherigen Webseite) die Erfahrung mit der Zielgruppe und die Analyse der Branche bzw. der Konkurrenz zurück, um erste vermeintlich passende Wege abzubilden.

Man stellt also Hypothesen auf – der User geht diesen Weg, würde über diese Bereiche dazu motiviert und dies löst die jeweilige Aktion aus. Nur weiß man eben erst durch die laufende Analyse, ob man damit wirklich richtig lag – oder eben nicht.

Hat es gleich beim ersten Quartal gut geklappt – da dann können die nächsten Ziele in Angriff genommen werden – die gute Basis weiter stärken und die Nutzung dessen ausbauen. Hierfür kann man sich unterschiedliche Maßnahmen überlegen, wie man die User auf die gewünschte Seite aufmerksam machen kann, sodass Sie den gelegten Weg durchschreiten. Online wie offline sind dabei der Kreativität bezüglich entsprechender Kampagnen keine Grenzen gesetzt.

Falls man aber mit den Hypothesen eher daneben lag ist auch noch nicht viel passiert. Wir sind im Online-Bereich, das heißt Anpassungen können sehr kurzfristig und Schritt für Schritt erfolgen. Man muss nicht kg an Papier kübeln, wie wenn in einem gedruckten Katalog ein grober Fehler auftaucht.

Jetzt hat man die Möglichkeit von seinen Usern zu lernen:

  • Liegt das Problem dabei, dass generell zu wenig Traffic auf der Seite ist?
    Man könnte man die SEO bzw. die SEM falls im Einsatz, analysieren und weiter schärfen oder sonstige Marketingkampagnen starten
  • Hat man eine hohe Absprungrate?
    Dies könnte eventuell an der Suchbeschreibung bzw. dem, was der User auf der Eintrittsseite vorfindet liegen. Im Speziellen sollten aber auch die Raten auf den einzelnen Geräten (Desktop/Tablet/Mobil) und auch Browsern geprüft werden.
  • Gehen die User nicht den gewünschten Weg?
    Dies könnte eventuell an einer nicht zielführenden Blickführung bzw. nicht ansprechenden call to actions liegen. Es wird Zeit für Blickführungs (heatmaps) und/oder A/B Tests – das wird spannend 😉

Fazit

Zusammengefasst ist es also eine nicht unbeachtliche Aufgabe für ein Unternehmen, aus seiner Webseite das bestmögliche raus zu holen. Natürlich könnte man in dieser Stelle jetzt sagen – dafür gibt es ja uns, wir unterstützen gerne – natürlich! Wir beraten und unterstützen Unternehmen beim Aufbau und der weiteren Optimierung, wie auch bei Überarbeitung und Erweiterung der Webauftritte, analysieren, planen und setzen Maßnahme um.

Aber: Es ist wichtig, als Unternehmen auch selbst einen Überblick über die Entwicklung der Webseite haben, mögliche Anpassungen oder Optimierungen vorantreiben bzw. eventuell auch die generelle Ausrichtung anpassen. Die Online-Präsenz muss in den allgemeinen Abläufen – speziell in Marketing- und Sales-Prozessen – immer mitgedacht werden. Das funktioniert aber nur, wenn sie auch Thema ist, die Mitarbeiter also wissen, wie der Stand der Dinge ist bzw. selbst Weiterentwicklungen vorantreiben.

Das A und O ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Agentur und Unternehmen, nur so kann zielführend gearbeitet und dann auch gemeinsam Meilensteine gefeiert werden 😉

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